Mit Wut umgehen
Wut ist ein schlechter Ratgeber, heißt es. Denn Wut ist eine der Emotionen, die wenig klare Gedanken zulassen. Der Blutdruck steigt, die Selbstbeherrschung sinkt. Die Gedanken überschlagen sich, die Stimme wird laut oder schrill. Doch Ärger hat auch seine guten Seiten. Man regt sich zwar auf, spürt aber auch viel mehr Kraft, sich zu äußern. Spürt den Mut, etwas zu verändern. Aufkommenden Ärger kann man also auch als eine Art Energieschub nutzen.
Problematisch kann es werden, wenn man die Emotion nicht im Griff hat. Wer vor Wut regelrecht explodiert, schreit oder gar zuschlägt, ist für andere Menschen eine Bedrohung und nicht mehr fähig zur Kommunikation. Um sich vor solchen Attacken zu schützen, reagiert das Gehirn schnell auf Wut-Anzeichen in der Mimik, Gestik oder Sprache anderer Menschen. Meist allerdings dauert die heiße Phase des Aufregens nicht lange. Schon nach einigen Minuten beruhigen sich Puls und Blutdruck, löst sich auch in den Muskeln die Anspannung. Wer seine Emotionen besser kontrollieren möchte, kann dies zum Beispiel mit ganz bewusster Atmung tun. Bevor der Verstand in einem Aggressionsanfall aussetzt, lässt sich sozusagen ein imaginäres Stopp-Schild aufstellen. Erste Hilfe: Konzentriert und tief ein- und ausatmen. Das führt die Aufmerksamkeit nach innen, beruhigt den Herzschlag und fördert die Achtsamkeit für uns selbst. Auch ohne Wut lässt sich mit bewusst eingesetzter Atmung eine Entspannung erreichen. Besonders intensiv ist das mit Meditation möglich. Damit können Sie nicht nur Stress-Phasen bewältigen, sondern allgemein das in sich finden, was Ihnen ein zufriedenes Leben ermöglicht.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 1.03.2014
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VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH