Weihnachten ist ein Fest des Friedens und der Harmonie. Alles soll entspannt und hübsch sein, besinnlich und fröhlich, lecker und dekorativ. Doch der Weg dahin ist schwer: Terminhatz in der Adventszeit, Geschenke besorgen, kochen, putzen. Mindestens eine oder einer in der Familie arbeitet also wie ein Pferd, ohne dass man es ihr oder ihm ansehen soll. Die Kinder sind aufgeregt und ungeduldig. Der Baum ist noch nicht geschmückt. Und dann klingelt die liebe Verwandtschaft. Immer wieder kommt es vor, dass ausgerechnet zu Weihnachten der Haussegen schief hängt. Dass Streit ausbricht oder kleine Sticheleien die Stimmung zunichte machen. Dass ein falsches Geschenk giftige Debatten auslöst. Verwunderlich ist das nicht, schließlich müssen viele direkt vom Alltagsstress auf „heile Welt“ umschalten. Doch es gibt Wege, diese Fallen zu umgehen. Entscheidend ist dabei die Kommunikation: Mit der Ich-Form fährt man hier besser als mit einem anklagenden „Du“. Also nicht alte Rechnungen begleichen mit einem „Du findest ja immer, dass…“. Vorwürfe und Beleidigungen sollte man vermeiden. Doch sachlich zu argumentieren fällt gerade in Familien oft schwer, mit den Menschen also, die einem so nahe sind. Der Grund: Existieren hier Konflikte, etwa zwischen Eltern und Kindern oder zwischen Geschwistern, dann exisitieren sie schon lange, schwelen teilweise über Jahrzehnte, sitzen tief. Weihnachten sollte man nicht alles auspacken, was einen das ganze Jahr schon gestört hat. Kommt es doch zu einer kritischen Bemerkung, sollte man keinesfalls blitzschnell emotional antworten. Besser ist es, zweimal durchzuatmen und dann mit möglichst ruhiger Stimme den Vorwurf aufzunehmen und umzuwandeln: „Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass Du..?“ „Hast du das so gemeint?“ Damit gibt man dem anderen die Chance einzulenken, etwas richtig zu stellen. Weniger negative Energie ist besser für die eigene Psyche, für den Familienzusammenhalt – und besser für’s Fest.
Die besinnlichen Tage zwischen dem Weihnachtsfest und Neujahr haben schon manchen um die Besinnung gebracht.
Jetzt im Advent öffnen viele kleine und große Leute jeden Tag ein Türchen. Dahinter wartet eine süße Überraschung. Tatsächlich aber sollten wir das nicht nur vor Weihnachten tun. Türen zu öffnen ist wichtig für die persönliche und berufliche Entwicklung. Viele trauen sich diesen Schritt nicht zu. Manche warten ein halbes Leben lang auf gute neue Möglichkeiten. Manche warten auch ihr ganzes Leben. Bitter wird es, wenn diese Möglichkeit nie von selbst vorbeikommt. Deshalb gilt: Wenn Sie in Ihrem Leben etwas verändern wollen, machen Sie selbst die Tür auf. Werden Sie aktiv! Möglichen Bedenken können Sie durch Abwägung begegnen: Fragen Sie sich, warum Sie weiter warten sollten und was im schlimmsten Fall passieren könnte, wenn Sie das Neue wagen.
Ein Coaching dient dazu, Veränderungsprozesse einzuleiten, die dann neue Türen öffnen. Es kann Sie bei der Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und beim Erkennen Ihrer wirklichen Ziele. Der Blick von außen ist oft hilfreich, denn manchmal ist man selbst sozusagen wie vernagelt und erkennt manche Türen und Ziele nicht sofort. Entwerfen Sie wieder eine Perspektive für Ihr Leben. Gewinnen Sie Orientierung und Klarheit für Ihr Leben. Wer verborgene Potentiale freisetzen kann, verfügt über mehr Lebensfreude und Selbstbestimmung. Die Lösungen dafür tragen Sie in der Regel bereits in sich. Sie müssen sie nur entdecken. Ziel eines Coachings ist es immer, einen Menschen in die Lage zu versetzen, aus eigener Kraft neue Lösungsstrategien und Alternativen durchzuspielen und Blockaden aufzulösen. Dadurch können sich zahlreiche neue Türen öffnen – und auch Wege zu Ihrem wirklichen „Selbst“. Also etwas sehr viel langfristigeres als ein Stück Schokolade.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im Dezember 2014
Um eine Ausrede ist kaum jemand verlegen. Nähert sich der Sporttermin am Abend? Da drückt man sich schon mal mit dem Hinweis, man habe noch Muskelkater vom letzten Mal. Oder der Elternabend ist dran – „oh“, sagt man, „ich habe noch Wäsche in der Maschine“. Genauso leicht kommen vielen Menschen Ausreden über die Lippen, wenn etwas nicht funktioniert hat, wenn sie ein Ziel vor sich her schieben oder wenn sie einen Fehler gemacht haben. Man redet sich mit so vielem heraus: Keine Zeit für Sport, keine Zeit, das Buch zu lesen oder die Freundin anzurufen. Ebenso ist es mit beruflichen Dingen. Manche möchten sich eigentlich gerne verändern, nehmen aber nicht die dafür nötige Bewerbung in Angriff. Manche träumen vielleicht von einer Auszeit oder einem Auslandsaufenthalt, setzen es aber nicht um. Doch nur wenige geben dann offen zu, dass sie zu träge oder zu ängstlich waren. Viele schieben eine Ausrede vor, zitieren Umstände und Situationen, die belegen sollen, warum es nicht ging. Doch das ist nicht zielführend. Denn auf diese Weise rechtfertigen Menschen in der Regel ihre Antriebslosigkeit oder ihr Versagen. Und belügen sich selbst. Denn Ausreden verhindern eine ehrliche Analyse, aus welchen Gründen etwas eigentlich nicht geklappt hat. Wer sich dieser Analyse stellt, hat die bessere Entscheidung getroffen. Weil damit neue Fragen und Antworten möglich sind: Warum hat etwas nicht geklappt? Was muss ich ändern, damit das Vorhaben beim nächsten Mal funktioniert? Welche Vor- und Nachteile hat eine Verhaltensänderung? Wer spürt, dass einem die Umsetzung wirklich gut tun würde, sollte das Ziel kontinuierlich vor Augen haben und daran arbeiten, es zu erreichen. Dulden Sie keine Ausreden mehr für eigene Unzulänglichkeiten. Konzentrieren Sie sich nicht auf das Erfinden von Ausreden, sondern auf die Dinge, die wirklich tun wollen.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 5. November 2014
Wir müssen es jeden Tag. Als Chef, als Mutter, als Richter oder als Freundin. Stets müssen Entscheidungen getroffen werden. Manchmal wird einem bewusst, wie schwer das sein kann. Denn wir wollen eine gute Entscheidung treffen. Was richtig und was falsch ist, hängt stets vom Einzelfall und der Situation ab. Aber es gibt einige Regeln, die jedem weiterhelfen können. Hier eine kleine Werkzeugkiste für das Abwägen, das manchmal Tage dauert, manchmal aber auch innerhalb von Sekunden erledigt sein muss. Regel Nummer eins: Wägen Sie die Vorteile und die Nachteile ab. Ob Sie den Kindern erlauben, sich vor den Fernseher zu setzen, sich selbst erlauben, eine Tafel Schokolade zu essen oder ob Sie am Arbeitsplatz ein Projekt annehmen oder ablehnen – stets sollten Sie überlegen, welche Folgen die Entscheidung hat und ob der Nutzen diese rechtfertigt. Regel Nummer zwei: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Manchmal ist es nur eine ganz leise Ahnung, ein flüchtiges Gefühl: Vorsicht, hier stimmt etwas nicht. Oder im positiven Fall ist es vielleicht ein Drang, genau dies oder jenes zu tun. Lassen Sie das Unterbewusste sprechen. Regel Nummer drei: Bedenken Sie, ob Sie sich mit der Entscheidung nur kurzfristig gut fühlen. Ein Klassiker ist die stressbedingte Heißhungerattacke. Regel Nummer vier: Verlieren Sie längerfristige Ziele nicht aus den Augen. Wer eine Diät macht, motiviert sich sehr effektiv über das gute Gefühl abgenommen zu haben. Regel Nummer fünf: Spielen Sie innerlich eine Entscheidung durch. Dann spüren Sie, ob es der richtige Weg ist.
Entscheidungen aus Angst vor Fehlern aufzuschieben, ist grundsätzlich nicht hilfreich und kostet zu viel Energie. Gegen solch eine Blockade hilft eine zeitlich festgelegte, klare Zieldefinition. Richtig oder falsch gibt es dabei nicht unbedingt, da jede Entscheidung ihre eigenen Konsequenzen hat.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im November 2014
Viele Menschen möchten andere beeinflussen oder verändern. In der Regel geschieht das nicht in böser Absicht. Vielmehr steht häufig die Überzeugung dahinter, dass man den Partner, die Kinder oder die Arbeitskollegin in eine Richtung bringen möchte, die einem selbst positiv erscheint. Tatsächlich aber ist das ein ganz heikler Punkt in zwischenmenschlichen Beziehungen. Denn es schwingt unterschwellig der Vorwurf mit, der oder die Andere sei fehlerhaft, verbesserungswürdig. Doch sind wir das nicht selbst auch? Wer den Blick so kritisch auf andere Menschen richtet, sollte auch auf sich selbst schauen. Warum komme ich mit manchen Angewohnheiten nicht klar? Warum stören mich Marotten des Partners, die ich am Anfang der Beziehung interessant, sexy oder liebenswert fand? Stellen Sie sich die Frage, warum Sie Andere verändern wollen. Welche Gefühle löst das Verhalten des Kollegen oder Partners in mir aus? Womit genau komme ich nicht zurecht? Die eigene Frau oder den Ehemann ändern zu wollen, hat schon so manche Partnerschaft zerstört. Halten Sie sich stattdessen lieber einmal den Spiegel vor: Welche meiner eigenen Eigenschaften könnten den anderen stören? Was könnte ich ändern, um dem Partner eine Freude zu machen? Diese Fragen zu bearbeiten, hilft alle Beteiligten. Denn Beziehungen bestehen immer aus einem Nehmen und einem Geben.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im November 2014
Kleine Kinder können es blitzschnell: In dem Augenblick, in dem ihnen bewusst wird, dass ihnen ihr aktuelles Spielzeug nicht mehr gefällt, lassen sie es los. Sie wenden sich einfach etwas Neuem zu. Für Erwachsene ist das oft nicht mehr so leicht. Etwas loszulassen bedeutet auch, konsequent zu sein, Entscheidungen zu treffen, alte Gewohnheiten abzustreifen, wenn sie einem nicht mehr guttun. Viele Menschen ändern nichts, obwohl sie vielleicht in manchen Lebensbereichen unzufrieden sind. Der Grund ist häufig die Furcht, eine falsche Entscheidung zu treffen. Doch in einer Unzufriedenheit zu bleiben, ist auch eine falsche Entscheidung. Denn wir haben nur dieses eine Leben – wir sollten es nutzen. Loslassen bedeutet also auch, sich Veränderungen einzugestehen und die Furcht davor abzulegen. Jeder kann jederzeit mutig etwas Neues beginnen. Dafür muss man jedoch bereit sein, aktiv zu werden und belastende Dinge abzustreifen. Das können Kleinigkeiten sein in der Freizeitgestaltung, das können aber auch Lebensgrundlagen sein wie der Beruf oder langjährige Freundschaften. Wer einen Arbeitsplatz hat, der mehr Mühe als Freude macht, kann offensiv über einen Wechsel nachdenken. Wer alte Freundschaften pflegt, obwohl die Interessen längst auseinandergegangen sind, kann den Mut haben, das offen zu sagen. Mit dem Loslassen lässt sich lernen, sich zu ändern, eigene Wünsche umzusetzen und mutig neue Türen zu öffnen. Auf solch einem Weg tauchen Fragen auf. Wer sich überlegt, warum es so schwer fällt, alte Zöpfe abzuschneiden, lernt viel über sich selbst und sieht auch neue Lösungen.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 29. Oktober 2014
Der Satz ist als Postkarte oder Magnet ein Hit: „Ich bin nur zur Dekoration im Mathe-Unterricht.“ Mathematik ist für viele Schüler, oft vor allem Mädchen, ein regelrechtes Symbol für ungeliebte Schulfächer. Das kann für eine Familie zu Belastungen führen. Schlimmer noch, wenn Schulfrust oder Lern-Unwilligkeit sich nicht auf ein bestimmtes Fach beschränken, sondern ein Kind sich insgesamt sehr quält mit Unterricht und Hausaufgaben. Viele Eltern sorgen sich, wenn Leistungen abfallen. Viele fürchten schnell um die Zukunftschancen ihrer Kinder.
Dabei muss nicht immer Sturheit hinter einer Verweigerung stecken. Kinder, die keine Ratschläge annehmen wollen, die nicht gerne Hausaufgaben machen, nicht erzählen, was sie überhaupt auf haben oder die nicht üben wollen, können ganz andere Probleme haben. Es kann sich um Lernblockaden handeln. Dahinter können verschiedene Mechanismen stecken. Zum Beispiel eine Versagensangst, ein mangelndes Selbstvertrauen oder auch unvorteilhafte Glaubenssätze, die teilweise über Generationen transportiert werden. Eltern beeinflussen Kinder oft unbewusst, manchmal schaden auch fatalistische Aussagen von Lehrern. „Ein Nobelpreisträger wird der nie“ ist so ein Satz, oder die Aussage „Ich konnte auch schon kein Mathe.“ Kinder glauben das schnell, und es verführt auch dazu, sich nicht anstrengen zu müssen. Nachhilfe allein hilft dann nicht. Für eine Hilfe, die an der Ursache ansetzt, muss nicht nur das Kind betrachtet werden, sondern die ganze Familie. Ein Coach würde immer auch die Eltern ins Boot holen. Denn ein Kind allein kann das System nicht durchbrechen. Ziel eines Coachings ist es stets, Lernblockaden aufzulösen, wieder Spaß an der Schule zu vermitteln und Platz für Freizeit zu schaffen. Übrigens: Mathematikbegabung hängt nicht vom Geschlecht ab, sondern von der persönlichen Einstellung. Das haben Wissenschaftler bewiesen.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 19. März 2014
Burnout und Depression sind in unserer Leistungsgesellschaft ein großes Thema. Prominente Beispiele zeigen immer wieder, dass gerade die scheinbar perfekt organisierten Menschen davon betroffen sein können. Ganz wichtig ist es, die Belastung gar nicht so weit kommen zu lassen. Sich frühzeitig Hilfe zu suchen. Doch ein Burnout kommt schleichend, und gerade das Eingeständnis, dass man sich selbst häufig überfordert, fällt vielen schwer. Wenn Sie folgende Fragen mit „Ja“ beantworten könne, sollten Sie hellhörig werden: Fällt es Ihnen schwer, Aufgaben abzulehnen? Sind Sie ein kontinuierlicher Ja-Sager? Übernehmen Sie auch häufig Aufgaben, zu denen Sie eigentlich keine Lust haben? Arbeiten Sie immer fleißig alles weg? Glauben Sie, niemand könne es so gut erledigen wie Sie? Machen Sie sich auch in der Freizeit Druck?
Schalten Sie einen Gang herunter und achten Sie mehr auf sich selbst. Übertragen Sie Aufgaben auf mehrere Schultern. Das können Kollegen am Arbeitsplatz sein oder Familienmitglieder zu Hause. Je eher Sie die Belastung für sich reduzieren, desto besser für Ihre Gesundheit. Ignorieren Sie die Warnsignale nicht so lange, bis es zu einem Zusammenbruch kommt. In einem frühen Stadium kann ein Coaching hilfreich sein, um Möglichkeiten zur Konfliktlösung und zur Stressbewältigung zu lernen. Sie können Ihr Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse schärfen und ein Gespür für Ihre Belastungsgrenzen bekommen. Eine Anleitung für Entspannungstechniken ermöglicht es, sich selbstbestimmt Ruhephasen zu gönnen und äußere Einflüsse abzuschalten. Zusätzlich können mit Coaching-Methoden die oft in der Kindheit geprägten Überzeugungen erkannt werden, die den Fleiß und den Perfektionismus gefördert haben. In schwereren Fällen oder in einem fortgeschrittenen Stadium reicht das jedoch nicht. Dann sollten Betroffene auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Von einer Hypnose ist bei Verdacht auf Burnout oder Depression übrigens dringend abzuraten.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im Oktober 2014
Aus der Vergangenheit zu lernen, ist nicht nur eine Forderung von Historikern an die Politik. Es ist auch eine Möglichkeit der Therapie. Denn im Unterbewusstsein hat ein Mensch Erfahrungen abgespeichert. Diese können unter Hypnose wieder abgerufen werden. Mit der sogenannten „Rückführung“ ist es möglich, geistig zurück zu reisen in die eigene Vergangenheit. Eine Rückführung kann helfen, aus der Vergangenheit zu lernen, um in der Gegenwart besser zurechtzukommen. Sie kann auch verborgene Fähigkeiten oder Ressourcen aktivieren und Wege in die Zukunft weisen. Zudem können eventuelle Traumata sichtbar gemacht werden – ein Hinweis auf aktuelle Blockaden. Denn Glaubenssätze, ungelöste seelische Konflikte oder negative Programmierungen können einen Menschen so prägen, dass sie sich langfristig auswirken. Solche Blockaden können mit Hilfe verschiedener Techniken gelöst werden. Ein gut geschulter Coach kann bei der Hypnose die Einflüsse umgehen, denen das Gehirn sonst im Wachzustand ausgesetzt ist. Wer sich darauf einlässt, ist während der Hypnose ansprechbar und kann sich später an den Prozess erinnern. Wichtig ist, sich keinem Erwartungsdruck auszusetzen, sondern dem eigenen Innersten zu vertrauen. Es ist möglich, sich vorher Kernfragen zu notieren, etwa zum beruflichen oder privaten Lebensweg. Aber die geistige Reise kann durchaus Überraschungen parat halten. Nach einer Rückführung sollte man den Tag in Ruhe ausklingen lassen, ohne Termine oder Zeitdruck. Nur so ist es möglich, die Erkenntnisse der Reise in Ruhe zu verarbeiten und Schlüsse daraus zu ziehen. Ein sorgfältiger Umgang mit der Methode ist entscheidend, um negative Nachwirkungen zu vermeiden. Wer an die Reinkarnation glaubt, kann die Rückführung auch als Möglichkeit sehen, über den Zeitpunkt der eigenen Geburt zurückzugehen in die Zeit früherer Leben.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 29. September 2014
Schnell sprechen lernen, Mathe oder Fremdsprachen mit links, Klassen überspringen, Erfolg im Beruf: So stellen sich viele das Leben Hochbegabter vor. Doch so einfach ist es nicht. Statistisch gesehen sind zwei Prozent der Deutschen intellektuell hochbegabt. Sie haben also einen IQ von 130 oder mehr. Herausfinden lässt es sich mit einem Intelligenztest. Hochbegabte können schwierige Zusammenhänge schnell erfassen, können Neues leicht behalten. Aber wer wirklich hochbegabt ist, kann unter seiner herausgehobenen Leistung auch leiden, zum Beispiel nur schwer Freunde finden. Manche Kinder machen absichtlich Fehler, um so normal zu sein wie ihre Klassenkameraden. Zudem sind Hochbegabte nicht automatisch gute Schüler. Manche werden auffällig, wenn sie sich langweilen, es besteht die Gefahr falscher Diagnosen (etwa ADHS). Manche sind auch gar nicht so selbstbewusst, wie man erwartet. Hochbegabte Mädchen passen sich oft an, hochbegabte Jungs neigen eher zur Rebellion. Keineswegs alle machen ein Super-Abitur. Ein Weg zum Genie ist nicht vorgezeichnet. Nach Expertenschätzungen bleiben 15 bis 25 Prozent aller Hochbegabten unter ihren Möglichkeiten. Deshalb kann es sein, dass solche Kinder Unterstützung brauchen. Sie müssen das Lernen lernen, damit sie auch in der Oberstufe mitkommen. Viele brauchen individuelle Förderung. Kleine Klassengrößen sind hilfreich, aber leider selten. In Schulen wird das Problem bislang nur selten erkannt, auch weil das Erkennen von Hochbegabung im Lehramtsstudium und in der Fortbildung kaum eine Rolle spielt. Ein Coaching kann helfen, eine Hochbegabung zu meistern. Auch Erwachsene können davon profitieren: Sie können lernen, ihre Talente richtig zu nutzen oder sich mit ihrer besonderen Begabung zu behaupten. Eine fälschliche Einstufung zum Jochbegabten ist übrigens verhängnisvoll: An dem Erwartungsdruck können kleine und große Menschen scheitern.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 16. September 2014
Auch wenn es schon viel weniger Menschen tun als früher: Rauchen bleibt ein großes Gesundheitsrisiko. Rauchen ist neben unzureichender Bewegung und ungesunder Ernährung ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen oder Krebs. Jedes Jahr sterben in Deutschland zwischen 110.000 und 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Gegenüber 1991 hat sich die Zahl der gerauchten Zigaretten in Deutschland nahezu halbiert – von 401 Millionen auf 220 Millionen. Heute rauchen hierzulande etwa 30 Prozent der Erwachsenen. Auch wenn vielen die Nachteile für die eigene Gesundheit und für den Geldbeutel bewusst sind, fällt das Aufhören oft schwer. Etwa die Hälfte schafft es nur mit Hilfsmitteln. Das können Nikotinkaugummis, -pflaster oder -tabletten sein oder bestimmte Medikamente, die die Entzugserscheinungen mildern. Solche Medikamente haben jedoch häufig Nebenwirkungen, etwa Übelkeit, Schlaflosigkeit oder gar Depressionen. Auch werden Ex-Raucher immer wieder rückfällig. Eine andere Herangehensweise bietet ein Coaching. Es spricht die psychische Komponente an. Verschiedene Verfahren wie etwa Hypnose sind in der professionellen Suchtbewältigung möglich. Damit Sie erreichen Bewusstseinszustände, die Veränderungen im Unterbewusstsein ermöglichen. Sie können analysieren, welche Anlässe oder Reize Sie zur Zigarette greifen ließen. Wenn die Ursachen durchschaut sind, lassen sie sich besser umgehen.
Tipps für eine erfolgreiche Raucherentwöhnung: Definieren Sie gute Gründe, warum Sie mit dem Rauchen aufhören wollen – und zwar so viele wie möglich. Informieren Sie Kollegen, Freunde und Verwandte – unter Beobachtung muss man sich strenger an die eigenen Regeln halten. Durchbrechen Sie Rituale, lenken Sie sich ab, loben Sie sich. Suchen Sie sich neue Ziele – im Sport, in der Freizeit. Gönnen Sie sich etwas vom gesparten Geld. Hier können Sie ausrechnen, wie viel Geld Sie durch den Nikotinverzicht sparen:
www.gesundheitsinformation.de
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 16. September 2014
Am Arbeitsplatz träumt man von Sonne, Sand und Meer, im Fußball vom Titel, in der Jugend vom ersten Kuss. Träume sind Schäume, sagen Realisten. Aber das ist natürlich zu kurz gedacht. Träume sollten Ziele sein und jeder hat es zu einem großen Teil selbst in der Hand, dafür zu sorgen, dass sie keine Illusionen bleiben. Häufig habe ich es in meiner Praxis mit Menschen zu tun, die mir ganz viele Punkte aus Ihrem Leben aufzählen von Dingen, die sie nicht mehr wünschen. Wenn die Personen ausgeredet haben, sage ich häufig zu ihnen: OK, jetzt habe ich gehört was sie nicht mehr in ihrem Leben haben wollen. Wie hätten sie denn gern die Situation oder was wünschen sie sich für ihr Leben. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo die meisten Menschen anfangen zu schweigen. Denn über diesen Aspekt, haben sie sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht so viele Gedanken gemacht. Was fatale Folgen haben kann. Wir alle haben bewusste und unbewusste Erwartungsmuster und unserer Fokus sucht nach dessen Bestätigung. Wenn wir negative Dinge erwarten, ziehen wir sie häufig mit unserem Denken in unser Leben. Sinnvoller wäre es, sich die eigene Zukunft positiv auszumalen und an der Realisierung der eigenen Träume zu arbeiten.
Denn wovon man als Kind träumt, mag wenig realistisch gewesen sein aus erwachsener Sicht. Aber es lohnt sich, sich daran zu erinnern. Wie wollten Sie wohnen, wie wollten Sie leben? Überlegen Sie, wie sie ihre Träume in kleinen schritten realisieren können. Nehmen Sie sich die Zeit: Kramen Sie alte Fotos oder frühere Lieblingsmusik aus und wandern Sie gedanklich zurück. Schieben Sie die Mauer beiseite, die sich Erwachsene durch ihre Vernunft aufbauen. „Ist nicht machbar“, heißt es immer. Doch manches ist durchaus machbar. Wenn sie weitere kostenlose Tipp´s erhalten möchten, wie sie vorgehen können um Ihre Ziele zu erreichen, schreiben sie einfach eine Email an: leben@wz-plus.de
Westdeutsche Zeitung am 06.09.2014
(Service- Tipps des Tages, Kolumne: Coaching, Von: Erika Thieme – Systemtherapie und Coaching)
Wie ein scheues Reh zwischen anderen Menschen herumstehen – oder souverän Gespräche führen: Jeder hätte sicher gern die zweite Rolle, wäre selbst zwischen Unbekannten gern eine Art Chef im Ring. Manche Menschen scheinen mit dieser Gabe gesegnet. Sie strahlen Selbstbewusstsein aus und kommen leicht mit anderen ins Gespräch. Doch das lässt sich lernen. Und es ist eine wichtige Übung, denn Kontakte knüpfen zu können, ist eine Eigenschaft, die Erfolge möglich macht – beruflich und privat. Smalltalk kann die Karriere beflügeln. Kommunikative Kompetenz ist für Firmen ein wichtiges Kriterium bei der Personalauswahl, sie gehört wie Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein und Kritikfähigkeit zu den so genannten „soft skills“, den weichen Fähigkeiten. Und natürlich erweitert es auch privat den Horizont, sich mit anderen auszutauschen.
Viele trauen sich nicht, fremde Menschen, Kollegen oder Vorgesetzte anzusprechen. Ist das Treffen, die Konferenz oder die zufällige Begegnung auf dem Flur dann vertan, ärgert diese Menschen sich häufig über sich selbst. Um es bei der nächsten Chance besser zu machen, sollte man einiges wissen. Egal ob Smalltalk, Kundengespräch oder Projektpräsentation: Die Ebenen der Kommunikation sind vielfältig. Sprache und Ausdrucksweise sind wichtig, aber ein großer Teil der eigenen Wirkung funktioniert durch Körpersprache, Gesten und Mimik. Blitzschnell entscheidet sich, ob zwei Personen einander sympathisch sind, ob berufliche Ideen zusammenpassen. Deshalb kann es sinnvoll sein, Prinzipien der Sprache und der Körpersprache mit professioneller Hilfe einzuüben. Jeder hat eine ganz bestimmte Ausstrahlung – wer sie kennt, kann sie gezielt nutzen und auch die Reaktion des Gegenübers besser einschätzen. Schon ein paar Kniffe aus dem Sprech- oder Schaupieltraining können helfen, das eigene Selbstbewusstsein anzuheben.
Westdeutsche Zeitung im August 2014
(Service- Tipps des Tages, Kolumne: Coaching, Von: Erika Thieme – Systemtherapie und Coaching)
Magie ist nicht immer Zauberei. Ein magischer Auftritt begeistert. Das kann eine Person sein oder eine ganze Firma, eine Internetseite oder die schriftliche Kundenkommunikation. Wer andere begeistert, zieht Gesprächspartner, Mitarbeiter oder Kunden auf seine Seite. Doch wie legt man einen mitreißenden, inspirierenden Auftritt hin? Die Antwort ist ebenso einfach wie komplex: Sie brauchen eine positive Lebenseinstellung. Dazu gehören positive Glaubenssätze. Charisma oder eine magische Ausstrahlung kann man nicht schauspielern. Es geht auch nicht darum, ein Verhalten einzuüben, von dem man glaubt, dass es als erfolgreich angesehen wird. Die eigene Persönlichkeit kann man nur dann zum Leuchten bringen, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Wer gar nicht erst daran zweifelt, ob er gut ankommt, drückt das unbewusst in seiner Stimme und Körpersprache aus. Also muss jemand, der seine Außenwirkung verbessern möchte, zuerst nach innen schauen. Man muss sich fragen, von welchen Überzeugungen man geprägt wurde. Man kann bei anderen beobachten, wie sie wirken und warum. Ein einfaches Nachahmen ist jedoch zum Scheitern verurteilt. Denn jeder Mensch ist anders geprägt, jeder wirkt anders. Authentisch kann man nur sein, wenn das Auftreten auf den eigenen Bausteinen fußt.
Kommunikation ist ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Ob man als Chef ein Team motiviert oder ob man privat mit Freunden und Bekannten kommuniziert – erfolgversprechend ist das immer dann, wenn man mit positiver Offenheit auf die Menschen zugeht. Wenn man dem Gegenüber das Gefühl gibt wichtig zu sein. Den Gesprächspartner mit Respekt behandelt. Das schafft eine positive Gesprächsgrundlage, weil jeder Mensch den Wunsch hat, eine Bedeutung zu haben. Auch Sie selbst. Wenn Sie einmal selbst so angesprochen werden, werden Sie spüren, wie leicht Sie sich öffnen – für neue Themen, neue Gedanken, für das Miteinander. Und was Sie gerne annehmen, können Sie auch geben.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 14. August 2014
Gerade der Beruf, der Kinder und Jugendliche für das Leben schulen und Begeisterung für das Wissen wecken soll, hat eine hohe Burnout-Quote: Mehr als 155 Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von Burnout-Erkankungen zählte das Statistische Bundesamt für Lehrer (Gymnasialpädagogen ausgenommen). Damit kam diese Berufsgruppe 2011 unter die ersten Zehn, wenn auch deutlich hinter Sozialpädagogen und Krankenpflegern. Der Druck auf Lehrer wächst: Politiker und Eltern fordern viel ein, Schüler sind nicht immer einfach. Lehrer bewegen sich in einem Spannungsfeld. Die Schulleitung will dieses, der Kollege jenes, die Universitäten haben Ansprüche, und die Gesellschaft auch. Reformen sollen umgesetzt und Schüler motiviert und zugleich gebändigt werden. Vor allem wenn die Klasse spürt, dass die Person am Pult keine Autorität hat, geht es schnell drunter und drüber. Alphatier muss man sein, aber mit Herz – keine leichte Aufgabe. Lehrer müssen nicht nur ihr Fach beherrschen, sondern auch die Kommunikation als Chef einer heterogenen Gruppe. Sie müssen oft schwierige Elterngespräche führen. Wichtig für Lehrer ist deshalb der Blick von außen: Coaching oder Supervision ist für Lehrer keine Pflicht, stärkt aber deutlich die eigene Position und auch, das wurde in Studien gezeigt, die Gesundheit. Vermittelt werden Konfliktmanagement, Körpersprache und Präsenz, Konzepte für Elternabende und für Rhetorik, etwa an Beispielen aus der Theaterpädagogik. Ebenso kann es um eine effektivere Arbeitsorganisation gehen. Das ist eine Chance, die Sie nicht erst nach einer Demütigung im Klassenzimmer ergreifen sollten. Schon für Berufsanfänger ist es sinnvoll, sich das Rüstzeug für ein befriedigendes Lehrer-Dasein anzueignen. Nach dem Grundsatz: Starke Lehrer – starke Schüler. Eltern wäre dabei zu empfehlen, das mit zu bedenken, wenn es einen Anlass für Kritik geben sollte.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im August 2014
Wofür kann und will ich mich mit Leidenschaft begeistern? Was kann ich gut, was will ich wirklich? Was macht einen Beruf zur Berufung? Wer das für sich beantworten kann, wird im Leben erfolgreicher und zufriedener sein. Konzentrieren Sie sich und Ihre Energie auf ein Ziel, das Ihre Herzensangelegenheit ist. Sehen Sie dieses Ziel und Ihre Berufung als Aufgabe, der Sie sich mit Leidenschaft widmen. Auch wenn es nicht sofort funktioniert – bleiben Sie dran. Viele erfolgreiche und heute berühmte Persönlichkeiten mussten am Anfang ihres Weges Rückschläge und Ablehnungen einstecken. Geben Sie nicht direkt auf. Denn wenn Sie mit Leidenschaft für Ihr Ziel kämpfen, strahlen Sie das automatisch aus. Sie sind innerlich überzeugt – das heißt, Sie haben positive Glaubenssätze. Und Sie spiegeln dieses Positive in Ihrer Stimme, Ihrer Körperhaltung, Ihrer Ausstrahlung wieder. Leidenschaft ist ein Motor, eine Motivation, ein Antrieb. Nicht nur für Leistung, sondern vor allem für Qualität. Wenn Sie das Mittelmaß satt haben, werden Sie aktiv, verändern Sie etwas in ihrem Leben. Setzen Sie sich ein persönliches Ziel. Leidenschaftliche Menschen mit einem Ziel, mit einer Botschaft wirken faszinierend auf andere und sind oft erfolgreicher. Natürlich sollte niemand gleich Haus und Hof aufs Spiel setzen für eine Idee. Aber wenn die Energie nicht stimmt, kann man keine herausragende Leistung erbringen. Wenn der Wille nicht da ist, stimmt die Qualität nicht. Ein Berufs-Coaching kann Suchende auf dem Weg dahin unterstützen und helfen, das zu finden, wofür man wirklich Einsatzwillen zeigt. Das kann eine Weiterentwicklung Ihrer bisherigen Arbeit sein, es kann aber auch eine Neuorientierung sein. Freuen Sie sich, wenn Sie sagen können: Mein Beruf ist meine Leidenschaft.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 8. Juli 2014
Ein bisschen normal wollen wir alle sein. Denn wer unangepasst ist, wer aneckt und auffällt, der muss Blicke, Fragen oder Vorwürfe aushalten. Doch in der Wirtschaft ist Normalität langweilig. Mittelmaß geht nicht lange gut. Manche Experten sprechen von einer grauen Masse, einer toten Mitte. Deshalb darf man Konkurrenz positiv sehen: Verstecken Sie sich als Unternehmer oder als führender Mitarbeiter nicht im Mittelmaß. Schauen Sie genau hin: Was macht die Konkurrenz anders? Schauen Sie sich das konstruktiv an, wie eine Bestandsaufnahme: Was kann ich besser machen? Wie in einer langjährigen Partnerschaft schleicht sich im Beruf teilweise Mittelmaß ein. Zeigen Sie sich mal wieder von Ihrer besten Seite, so wie am Anfang der beruflichen oder privaten Partnerschaft. Unternehmen können heute nicht immer beim Bewährten bleiben. Eine Firma muss eigene Stärken herausheben. Und sie muss sich vor allem am Kunden orientieren. Kommunizieren Sie offen. Zeigen Sie im Firmenauftritt und in der Ansprache, dass Sie sich in die Perspektive der Kunden hineinversetzen können. Über gute Kontakte können Sie eine effektive Kundenbindung herstellen.
Eine solche Umstellung ist zunächst Mehrarbeit. Jede Veränderung ist mit Anstrengungen verbunden. Aber das wird sich auszahlen. Gerade in der heute so schnelllebigen Branchenentwicklung können Newcomer einen ganzen Wirtschaftszweig ins Wanken bringen. Deshalb ist auch ein gemischtes Mitarbeiter-Team so wichtig. Neben Fachwissen zählt auch ein Blick des Branchen-Fremden, zählt Sozialverhalten, Innovationswille und Teamfähigkeit.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im Juli 2014
Manche tun für Geld alles. Andere glauben, Geld interessiere sie nicht. Beim Geld hört die Freundschaft auf, sagt man, oder Geld verdirbt den Charakter. Welche Einstellung jemand zum Geld hat, ist kein Zufall. Ob jemand geizig ist, sparsam, verschwenderisch, großzügig oder geldgierig, liegt auch daran, wie wir in der Kindheit geprägt worden sind. In der Psychologie spricht man von Glaubenssätzen, die jeder entwickelt. Diese Glaubenssätze prägen das Leben und sind meist bestimmt durch das frühe enge Umfeld. Entscheidend ist also, wie die Eltern mit Geld umgingen. Wie wurde über Wünsche und Anschaffungen diskutiert? Wie viel Taschengeld gab es? War Geld ein Mittel der Belohnung? Manche Kinder ahmen den Umgang der Eltern mit Geld nach, manche wählen ganz bewusst einen anderen Weg. Die Glaubenssätze sind gerade beim Geld zahlreich: Geld zerrinnt mir in den Fingern, Reichtum macht einsam, im Leben bekommt man nichts geschenkt. Mit solchen Redensarten werden unbewusst Realitäten geschaffen. Natürlich geht heute nichts ohne Geld, aber Geld ist auch nicht alles. Viele Werte lassen sich nicht in Heller und Cent aufrechnen. Doch der Umgang mit Geld spiegelt eine Emotion wider. Wer nicht gerne die Geldbörse zückt, ist vielleicht auch im menschlichen Umgang nicht überschwänglich. Wer umgekehrt gerne Geld ausgibt, geht vielleicht auch großzügig mit seinem persönlichen Einsatz unter Kollegen und Freunden um. Ignorieren kann man die Bedeutung des Geldes nicht. Wer Schulden anhäuft oder Rechnungen nicht bezahlt, hat irgendwann ein Problem. Zudem ist Geld ein Statussymbol: Es gilt als Indikator dafür, ob jemand ein Versager ist oder ein Leistungsträger. Ob Sie das stark oder schwach beeinflusst, können Sie mit einer Checkliste prüfen: Überlegen Sie bei jedem Glaubenssatz, wie sehr er stimmt, zum Beispiel auf einer Skala von Null (nicht richtig) bis Zehn ( sehr richtig). Eine solche Checkliste kann kostenlos per Mail angefordert werden: leben@wz-plus.de
Westdeutsche Zeitung am 03.07.2014
(Service- Tipps des Tages, Kolumne: Coaching, Von: Erika Thieme – Systemtherapie und Coaching)
Möchten Sie besser wirken im Beruf? Möchten Sie Kunden, Vorgesetzte und Kollegen stärker von Ihren Fähigkeiten überzeugen? Möchten Sie Ihre Karriere selbst steuern? Dann brauchen Sie mehr als Fachkompetenz. Wenn Ihnen Charisma nicht in die Wiege gelegt wurde, ist das kein Grund zur Sorge. Das persönliche Auftreten kann jeder optimieren. Ein Coaching kann Sie dabei unterstützen. Die Einschätzung von außen und die professionelle Unterstützung ermöglichen es Ihnen, Ihre persönliche Wirkung zu verstehen und deutlich zu verbessern. Dafür kann und soll nicht der ganze Mensch verändert werden, sondern nur ein konkreter Bereich der Außendarstellung. Körpersprache, Gestik, Stimme, Sprachgebrauch, Argumentation und Umgang mit Konfliktsituationen – all das kann man trainieren. Damit können Sie souveräner wirken, kommunikativer, authentischer, durchsetzungsstärker oder begeisternder. Dabei lässt sich auf vorhandene Eigenschaften aufbauen, mögliche unerwünschte Verhaltensweisen können ersetzt werden. Wenn Sie Ihr Licht nicht mehr unter den Scheffel stellen möchten, mehr erreichen wollen im Beruf und Ihre Position festigen oder ausbauen möchten, dann müssen Sie sich zunächst selbst kennenlernen. Wie gut schätzen Sie Ihre Stärken und Schwächen ein? Stimmt das Nahbild mit dem Fernbild überein? Glauben Sie selbst an Ihren Erfolg? Wie gehen Sie mit Fehlern um? Stehen Sie nach einem Scheitern wieder auf? Zwei wichtige Regeln: Bauen Sie sich unter Freunden und Kollegen Möglichkeiten für ein Feedback auf. Und lernen Sie Ihre inneren Werte und Glaubenssätze kennen. Denn die beeinflussen unser Verhalten, oft auch unbewusst. Dann wissen, warum Sie in bestimmten Situationen den Kopf einziehen oder in anderen Lagen hitzig und kompromisslos reagieren. Wer sein Verhalten ganz bewusst steuert, hat schon entscheidende Schritte gemacht.
Westdeutsche Zeitung im Juni 2014
(Service- Tipps des Tages, Kolumne: Coaching, Von: Erika Thieme – Systemtherapie und Coaching)
Trotz guter Wirtschaftslage wird in vielen Firmen gekürzt – beim Budget, beim Personal. Deshalb stehen Arbeitnehmer immer wieder vor der Frage: Bleiben oder wechseln? Wann lohnt sich ein Neuanfang, wann ist er zu riskant? Was hier für eine Entscheidung relevant ist, zählt auch ohne wirtschaftlichen Druck, etwa bei einem Angebot, eine Führungsposition anzunehmen oder eine Stelle im Ausland anzunehmen. Die Chancen müssen den möglichen Risiken gegenüber gestellt werden. Und man muss wissen, was der Kopf sagt und was der Bauch – und warum. Ein Coach hilft Ihnen, die Argumente zu sortieren und Herkunft Ihrer Gefühle kennenzulernen. Zunächst einmal die rein sachlichen Argumente: Wenn die Firma umstrukturiert, spart, Stellen streicht oder Niederlassungen schließt – soll man bleiben in der Hoffnung, die Krise zu überstehen? Oder ist die Flucht nach vorne ratsam? Dafür sollten Betroffene klären, wie gut die Chancen für einen erfolgreichen Wechsel stehen. Welche Alternativen haben Sie, was wissen Sie genau darüber? Die Antworten sind sehr individuell, hängen aber auch von der wirtschaftlichen Lage der jeweiligen Branche ab. Nach den Fakten kommt das Bauchgefühl: Fühlen Sie sich wohl in Ihrem Job? Möchten Sie eigentlich lieber bleiben? Wenn Sie eine Münze werfen und vorher schon wissen, wie sie fallen sollte, haben sie einen wichtigen Hinweis. Das Bauchgefühl sollte man nicht ignorieren. Aktivieren Sie Ihre Phantasie und malen Sie sich genau aus, wie Ihre mögliche Entscheidung aussehen würden und wie es sich anfühlen würde, wenn Sie sie leben würden. Sie werden auf diese Weise viele Informationen erhalten. Welche Entscheidung Sie treffen, liegt ganz bei Ihnen. Ein Coach kann dabei helfen, rationale und emotionale Argumente in Einklang zu bringen – damit die Entscheidung nicht halbherzig ausfällt.
Westdeutsche Zeitung im Juni 2014
(Service- Tipps des Tages, Kolumne: Coaching, Von: Erika Thieme – Systemtherapie und Coaching)
Im Jahr 2012 wurden in Deutschland rund 179.100 Ehen geschieden. Im Durchschnitt hatten diese Ehen 14 Jahre und sieben Monate gehalten. Auch wenn es für eine Trennung gute Gründe geben mag, stellt sich für viele doch die Frage, warum eine Liebe, die einst mit Schmetterlingen im Bauch begann, auf einmal am Ende ist. Zwar gibt es keine allgemeingültige Formel für ein langes Eheglück, aber paar Tipps können dafür sorgen, die Liebe lebendig zu halten. Denn genau das muss man tun. Langeweile und Desinteresse sind der Tod jeder Beziehung. Aufmerksamkeit ist also wichtig. Wenn Sie Zeit zu zweit verbringen und miteinander reden, wenden Sie sich ganz Ihrem Partner zu. Lassen Sie das Handy oder die Zeitung liegen. Kleine Aufmerksamkeiten können auch sonst im Alltag eingestreut werden: Vergessen Sie nicht den Kuss am Morgen, das Aneinanderkuscheln am Abend. Überraschen Sie Ihren Partner damit, dass Sie kleine Wünsche erfüllen. Ein Kinoabend, wenn ein Film mit dem Lieblingsschauspieler läuft, bringen Sie einfach mal ihre Lieblingsschokolade oder sein Lieblingsbier mit. Gute Ideen für den Geburtstag können Sie auch nach Jahrzehnten noch haben, wenn Sie regelmäßig auf Vorlieben achten und sich schon lange vor dem Datum Ideen notieren. Rituale sind für Partnerschaften auch wichtig. Jedes Paar hat eigene Erinnerungen, Sprüche, Familienwitze. Erzählen Sie sich immer wieder davon. Aber wichtig sind auch neue Abenteuer. Raffen Sie sich auf, mal wieder etwas Unorthodoxes zu tun. Spontan zum Winzer, schnell ein romantisches Picknick planen, eine Bootstour, eine Schneeballschlacht. Oder sogar in der eigenen Stadt im Hotel übernachten. Das Entscheidendste aber ist, auf Dauer nicht nur die guten Seiten des Anderen zu lieben, sondern auch seine Fehler. Schaffen Sie Nähe, aber gewähren Sie auch Freiheiten.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am 5. Juni 2014
Frauen wollen oft viel unter einen Hut bringen: Karriere und Kindererziehung, Beruf und Freizeit, Haushalt und Highheels. Auch allein erziehende Männer stehen bei der Doppelbelastung unter Druck. Die Ansprüche sind meist hoch, auch die eigenen. Alles soll super gut laufen, teils sogar perfekt, denn niemand möchte als Rabenmutter gelten. Wenn Kinder mit ins Spiel kommen, kann immer etwas Unvorhergesehenes eintreffen: das Kind hat sich bekleckert, ist krank geworden oder hat einfach keine Lust, in den Kindergarten zu gehen. Frauen sollten damit selbstbewusst umgehen, denn der Balanceakt zwischen Kind und Karriere wird ihnen traditionell immer noch mehr vorgehalten als Männern. Machen Sie sich frei von solchen Erwartungen, denn Ihre Lebensbestimmung liegt sicherlich nicht darin, die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen. Beziehen Sie den Vater des Kindes mehr mit in die Erziehung ein, dies kann für alle Beteiligten eine große Bereicherung sein. Sehr hilfreich ist es auch, sich von Anfang an Prioritäten zu setzen. Betroffene sollten sich immer klar machen, was gerade wirklich wichtig ist – und was nicht. Es ist entlastend sich Unterstützung und Hilfe zu holen: bei den Großeltern, anderen Eltern und /oder bei Fachkräften. Wichtig ist, dass Sie ihre Ziele klar und deutlich formulieren. Bei der Umsetzung steht nicht selten etwas im Weg: althergebrachte Überzeugungen, übernommene Glaubenssätze oder ein schlechtes Gewissen. Befreien Sie sich von kontraproduktiven Gedanken. Wenn Ihnen dies nicht gelingt, gönnen Sie sich mal ein Coaching. Denn sehr viel läuft im Unbewussten ab. Diesen Teil können Sie in der Regel nicht allein ergründen, noch schwieriger ist es, alte Muster allein zu verändern. Denn die lieben Kleinen sollen nicht als Belastung, sondern als eine Bereicherung angesehen werden. Ich wünsche Ihnen viel Freude im Umgang mit Ihrem Kind und bei der Verwirklichung Ihrer Karriere.
Westdeutsche Zeitung am 24.05.2014
(Service- Tipps des Tages, Kolumne: Coaching, Von: Erika Thieme – Systemtherapie und Coaching)
Es können Blicke sein oder Worte. Sätze wie: „Alle Menschen sind intelligent. Die Ausnahmen haben die Regel.“ Oder „Eine gute Stellung ist besser als jede Arbeit.“ Viele Frauen wehren sich nicht gegen abschätzige, sexistische Sprüche. Viele ärgern sich danach, dass sie nicht richtig reagiert haben. Dass ihnen nicht der passende Kontra-Spruch eingefallen ist. Doch eine Reaktion ist wichtig, um Grenzen aufzuzeigen. Eine Frau kann sagen: „So nicht!“ Und zwar am besten unmittelbar. Entscheidend ist dabei gar nicht so sehr die Wortwahl. Wichtig ist vor allem die Körperhaltung. Eine feste, möglichst tiefe Stimme, gerade Schultern und der Blick in die Augen des Gegenübers zeigen Willenskraft und Selbstbewusstsein.Viele Frauen müssen das regelrecht üben.
Zudem kann man sich mit Kolleginnen beraten: Wie oft ist das schon vorgekommen, was sagt der Chef dazu? Hätte es eine bessere Reaktion gegeben? Frauen können auch längere Zeit nach einem Vorfall noch viel erreichen mit einer direkten Aussprache. Klar machen, dass man diese Art der Kommunikation nicht mag.
Frauen, die sehr unter solchen Attacken leiden, können professionelle Unterstützung finden. Körpersprache, eine feste Stimme und ein starkes Selbstwertgefühl lassen sich erarbeiten. Mechanismen in dem eigenen Verhalten können erkannt und verändert werden. Glaubenssätze, also meist unbewusste eigene Verhaltensrichtlinien, führen manchmal zu festgefahrenen Reaktionen oder zu Resignation. Doch es lässt sich immer etwas verändern.
Westdeutsche Zeitung am 17.05.2014
(Service- Tipps des Tages, Kolumne: Coaching, Von: Erika Thieme – Systemtherapie und Coaching)
Meist trifft es die, die ohnehin hohe Anforderungen an sich selbst stellen. Menschen, die täglich vielfältigen Anforderungen ausgesetzt sind. Das muss nicht nur der Topmanager oder der Erstliga-Trainer sein. Auch Frauen, eingeklemmt zwischen Beruf, Familie und Haushalt, können vom Burnout betroffen sein. Der englische Begriff bedeutet „ausbrennen“, deshalb sind die typischen Merkmale auch eine körperliche und emotionale Erschöpfung, eine anhaltende physische und psychische Leistungs- und Antriebsschwäche, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, fehlende Empathie, eine Krankheitsanfälligkeit und eine mangelnde Fähigkeit, sich zu erholen. Der Mensch hat sozusagen mehr Energie abgegeben als aufgeladen. Allerdings ist Burnout keine eigenständige medizinische Diagnose, sondern ein Erschöpfungszustand. Er kann aber zu Depressionen oder Angsterkrankungen führen. Deshalb sollte man sich rechtzeitig Hilfe holen. Ein Coach kann Ihnen helfen, die genauen Phasen eines Burnouts zu erkennen und Methoden zu entwickeln, um neue Energien zu sammeln und Blockaden zu lösen. Sie selbst müssen wieder ins Gleichgewicht kommen. Um aber auch in Zukunft mit Belastungen umgehen zu können, brauchen Sie Strategien, wie Sie mit neuen Anforderungen umgehen sollten. Grundsätzlich sollten Sie auf Ihre innere Stimme hören und stets Zeit einplanen für Pausen, gesundes Essen, ausreichend Bewegung und an ein oder anderer Stelle einfach mal Grenzen setzen und zu weiteren Aufgaben ein klares nein formulieren. Da es ganz entscheidend ist, einen Burnout von einer Depression abzugrenzen, sollten Betroffene auf jeden Fall professionelle Hilfe suchen.
Westdeutsche Zeitung am 03.05.2014
(Service- Tipps des Tages, Kolumne: Coaching, Von: Erika Thieme – Systemtherapie und Coaching)
Viele kennen sie nur aus Filmen: Menschen, die scheinbar unsinnige Bewegungen oder Geräusche machen. So genannte Tic-Störungen sind kein Spleen, sondern eine Krankheit, für die es einen offiziellen medizinischen Diagnose-Schlüssel gibt: ICD 10. Vorübergehende, meist nur leicht ausgeprägte Ticks kommen nach Schätzungen bei zehn bis 15 % aller Kinder im Grundschulalter vor, bei Jungen viermal häufiger als bei Mädchen. Eine schwere chronische Form ist das Tourette-Syndrom, die etwa ein Prozent aller Kinder betrifft. Was sich lustig anhört, kann für die Betroffenen eine große Belastung sein: Wer immer wieder die Augen aufreißt oder rollt, wer zwinkert, blinzelt, die Augenbrauen hochzieht, die Nase rümpft, die Backen aufbläst, mit dem Kopf oder den Schultern zuckt, wer scheinbar unsinnige Bewegungen mit Armen, Händen, Beinen oder Füßen macht, wer unnötig hüpft, klatscht, sich im Kreis dreht, quiekt, summt, pfeift oder Schreie ausstößt, wird gehänselt. Für die Betroffenen und deren Angehörigen ist eine Diagnose oftmals schon eine Erleichterung. Bei Kindern ist es wichtig, die Lehrer zu informieren. Oft dauert es Jahre bis zu einer korrekten Diagnose.
Worüber Ticks verursacht werden, ist bis heute nicht bekannt. Meist treten sie bei emotionaler Anspannung auf. Deshalb ist es hilfreich, mit Betroffenen über das Problem zu sprechen. Verbirgt sich eine Angst hinter den Lauten oder Bewegungen? Ist es ein Versuch, Druck abzulassen? Ein Coach oder ein Psychotherapeut kann herausfinden, was im Unterbewusstsein schlummert. Bei Kindern sollten die Eltern in die Behandlung einbezogen werden. Möglich ist auch eine Verhaltenstherapie mittels „Reaktionsumkehr-Behandlung“ (HRT, „habit reversal training): Ein erlernbares alternatives Verhalten soll das Eintreten von Ticks vermindern. Ich habe im Umgang mit Tic – Störungen gute Erfahrungen z. B. mit der Meridian Energie Technik, EMDR und der Hypnose gemacht. In wieweit eine medikamentöse Therapie (meist mit Neuroleptika) sinnvoll ist, sollte über einen Facharzt abgeklärt werden. Zum Glück verschwinden bei etwa 90 Prozent der Patienten die Tic-Störungen im Erwachsenenalter von selbst.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 26.04.2014
Service-Tipps des Tages
KOLUMNE: COACHING
VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH
Das Verhältnis zwischen Frauen und Männern kann schwierig sein – auch ohne Liebesbeziehung. Ob im alltäglichen Umgang oder im Berufsleben: Debatten und Entscheidungen werden stets von einer unsichtbaren Komponente beeinflusst. Körpersprache, nonverbaler Signale, Gestik und Mimik können über Sieger und Verlierer entscheiden. Viele Frauen haben die Angewohnheit, sich dabei kleiner zu machen als sie sind. Sie sind in kritischen Situationen im Wortsinne nicht standfest, stehen nicht gerade und aufrecht.
Wer den Blick zu schnell senkt, die Schultern einzieht und mit leiser Stimme spricht, wirkt nicht selbstbewusst, nicht wehrhaft. Oft geschieht das ohne Absicht, aber Frauen sollten sich der Wirkung dieser Körpersprache bewusst sein. Bewahren Sie Haltung und Klarheit. Allein das zeigt dem Gegenüber, dass Ihre Ansicht gehört werden sollte, dass Ihre Meinung zählt. Allerdings leiden viele Frauen unter einem Konflikt: Was Erfolg im Beruf ausmacht, kann bei einem Flirt hinderlich sein. Starke Frauen gelten per se als selbstbewusst. Männer sehen sich aber traditionell in einer Partnerschaft als Eroberer – hier wäre also eine Frau mit weicheren Zügen gefragt. Starke Frauen sind also zum einen Neid ausgesetzt, vor allem von anderen Frauen, und zum anderen haben sie teilweise Schwierigkeiten, einen Partner zu finden.
Doch es gibt Auswege. Eine Frau muss für beruflichen Erfolg nicht „männlich“ werden. Auch ohne die typisch männlichen Attitüden wie Härte, Unnachgiebigkeit, Lautstärke oder emotionale Kälte lässt sich auf der Karriereleiter etwas erreichen. Frauen brauchen natürlich Durchsetzungskraft, Entscheidungswillen und den Mut Stellung zu beziehen. Sie können zugleich „typisch weibliche“ Komponenten gewinnbringend einsetzen: Kommunikation, Kooperation und ein wenig Charme.
Westdeutsche Zeitung am 22.03.2014
(Service- Tipps des Tages, Kolumne: Coaching, Von: Erika Thieme – Systemtherapie und Coaching)
Manager haben es genauso wie Profi-Schauspieler, aber auch Studenten oder Schüler kennen Lampenfieber – die Angst, vor anderen Menschen aufzutreten. Weit verbreitet ist auch die Rede-Angst, denn für einen Vortrag oder eine Ansprache muss man auch aus einer Gruppe heraustreten und sich ganz alleine den Blicken und den Urteilen anderer aussetzen. Man hat Angst Fehler zu machen, sich zu blamieren, gar ausgelacht zu werden. Das Herz rast, der Hals fühlt sich wie zugeschnürt an, die Hände werden feucht. Dagegen hilft zum Beispiel Übung. Wer seinen Text vor dem Spiegel vorträgt, ist zumindest inhaltlich sicher. Routine hilft auch: Man kann immer wieder Gelegenheiten nutzen, frei vor anderen zu sprechen: Im vertrauten Rahmen Anekdoten erzählen oder in der Familie, im Verein oder im Büro kurz etwas Hervorgehobenes ansprechen. In Kursen wird professionell mit Kameraaufnahme und Feedback geübt. Vor allem aber hilft es, sich vorher mit dem schlimmstmöglichen Szenario auseinanderzusetzen. Wie gehe ich damit um, wenn ich den roten Faden verliere? Wenn ich etwas Wichtiges vergesse? Wie finde ich einen eleganten Ausweg aus einem Blackout? Wie reagiere ich, wenn keiner über einen Witz lacht?
Wichtig für die Überwindung der Rede-Angst: Am Selbstvertrauen arbeiten. Die eigene Nervosität annehmen und ruhig in den Bauch atmen. Körperliche Anspannung abbauen. Teils werden bereits in der Kindheit Glaubenssätze geprägt wie die, dass man bei erwachsenen (wichtigen) Menschen nicht dazwischen spricht und wartet, bis man gefragt wird. Durch spezielle Techniken kann ein Coach in dieses Unterbewusstsein eintauchen und die Glaubenssätze positiv verändern. Wer sich nie traut, die Angst zu durchbrechen, wird sie dagegen manifestieren.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 7. März 2014
Wut ist ein schlechter Ratgeber, heißt es. Denn Wut ist eine der Emotionen, die wenig klare Gedanken zulassen. Der Blutdruck steigt, die Selbstbeherrschung sinkt. Die Gedanken überschlagen sich, die Stimme wird laut oder schrill. Doch Ärger hat auch seine guten Seiten. Man regt sich zwar auf, spürt aber auch viel mehr Kraft, sich zu äußern. Spürt den Mut, etwas zu verändern. Aufkommenden Ärger kann man also auch als eine Art Energieschub nutzen.
Problematisch kann es werden, wenn man die Emotion nicht im Griff hat. Wer vor Wut regelrecht explodiert, schreit oder gar zuschlägt, ist für andere Menschen eine Bedrohung und nicht mehr fähig zur Kommunikation. Um sich vor solchen Attacken zu schützen, reagiert das Gehirn schnell auf Wut-Anzeichen in der Mimik, Gestik oder Sprache anderer Menschen. Meist allerdings dauert die heiße Phase des Aufregens nicht lange. Schon nach einigen Minuten beruhigen sich Puls und Blutdruck, löst sich auch in den Muskeln die Anspannung. Wer seine Emotionen besser kontrollieren möchte, kann dies zum Beispiel mit ganz bewusster Atmung tun. Bevor der Verstand in einem Aggressionsanfall aussetzt, lässt sich sozusagen ein imaginäres Stopp-Schild aufstellen. Erste Hilfe: Konzentriert und tief ein- und ausatmen. Das führt die Aufmerksamkeit nach innen, beruhigt den Herzschlag und fördert die Achtsamkeit für uns selbst. Auch ohne Wut lässt sich mit bewusst eingesetzter Atmung eine Entspannung erreichen. Besonders intensiv ist das mit Meditation möglich. Damit können Sie nicht nur Stress-Phasen bewältigen, sondern allgemein das in sich finden, was Ihnen ein zufriedenes Leben ermöglicht.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 1.03.2014
Service-Tipps des Tages
KOLUMNE: COACHING
VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH
Stress im Berufsleben, in der Familie, in der Schule – das kann auf Dauer krank machen. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, ein gestörter Schlaf, auch Hautausschläge oder Magen- und Darmprobleme können so entstehen. Typischerweise lässt sich keine körperliche Ursache finden. Es handelt sich dann um psychosomatische Beschwerden. Viele Menschen nehmen die Ursache dieser Probleme lange nicht wahr. Oftmals versuchen Betroffene, das Leiden mit Medikamenten in den Griff zu bekommen, etwa mit Schmerzmitteln. Aber das führt nicht aus der Spirale heraus.
Leuchtet in Ihrem Auto eine rote Warnleuchte im Armaturenbrett auf, würden Sie sich auch nicht damit zufriedengeben, wenn man dort das Symbol einfach nur übermalt und somit unsichtbar macht. Man muss das Grundproblem lösen, also das Öl wechseln, Kühlwasser nachfüllen oder Bremsbeläge erneuern. So ähnlich ist es bei einem überforderten Körper. Die Psyche ruft nach Hilfe, und das tut sie über körperliche Beschwerden.
Leben Sie nicht gegen Ihr wahres Bauchgefühl an. Bringen Sie Geist und Seele in Einklang. Das eigentliche Problem zu erkennen, ist oft nur mit externer Hilfe möglich. Schaffen Sie sich Abstand, nehmen Sie einen neuen Blickwinkel ein. So können Sie die Furcht oder gar Panik vor einem Problem in den Griff bekommen. Ein Coach oder ein Psychotherapeut hilft Ihnen dabei, Ihre Lage, Ihre Gefühle, Ihre Eisntellungen und Stresspunkte zu analysieren. Verschiedene Therapiemöglichkeiten wie Klopftechnik, Hypnose oder EMDR stehen zur Verfügung, um einen Weg aus der Krise zu finden.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 7.02.2014
Service-Tipps des Tages
KOLUMNE: COACHING
VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH
Eine schlechte Stimmung am Arbeitsplatz oder Auseinandersetzungen mit Kollegen allein sind es noch nicht, die Mobbing ausmachen. Mobbing bedeutet, jemanden über längere Zeit systematisch auszugrenzen, immer wieder herabzusetzen, zu ignorieren oder zu beleidigen. Das kann offen oder verdeckt geschehen, es kann einen oder auch mehrere Übeltäter geben. Mobbing leitet sich vom englischen Wort „mob“, zu deutsch „Pöbel“ ab. Betroffene wehren sich häufig nur am Anfang, ziehen sich dann aber deutlich zurück. Da der Mensch ein soziales Wesen ist und jeder geliebt und geachtet werden will, hat eine solche Ausgrenzung schlimme psychische Folgen. Selbstzweifel, Niedergeschlagenheit, Angst, nachlassende Arbeitsleistung, vielleicht sogar Depressionen und Arbeitsunfähigkeit können daraus resultieren, wenn jemand systematisch angefeindet, schikaniert und diskriminiert wird, ständig bedroht, kritisiert oder lächerlich gemacht wird. Nach einer Studie sind 2,7 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland von Mobbing betroffen, vor allem Frauen.
Um den Kreislauf zu durchbrechen, muss man sich wehren, und zwar möglichst rasch: Ein direktes Gespräch mit dem Täter kann helfen, weil der sich seiner Wirkung manchmal gar nicht bewusst ist. Opfer können den Betriebsrat kontaktieren oder Vorgesetzte (der Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht). Betroffene sollten Beweise sammeln, Zeit und Ort der Vorfälle dokumentieren und Zeugen benennen können. Nötig ist insgesamt eine neue Gesprächskultur und genaue Arbeitsaufteilung in der Gruppe. Um ihre Psyche zu stärken, können Betroffene professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Mit verschiedenen Methoden kann die Psyche gestärkt werden, etwa mit Systemischer Therapie, Hypnose oder Klopfakupressur. Wichtig ist es, die Opferrolle abzulegen, Ängste zu überwinden und nicht sich selbst zu hassen, sondern gegen den Täter vorzugehen.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 25.01.2014
Service-Tipps des Tages
KOLUMNE: COACHING
VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH
Kaum jemand gibt es zu, aber Eifersucht ist ein vertrautes Gefühl. Schon als Kind sind wir eifersüchtig – auf Geschwister, die vermeintlich mehr elterliche
Liebe bekommen, auf Freunde, die sich mehr leisten können oder die mehr erreichen. Später dann ist man eifersüchtig auf erfolgreiche Kollegen und vor allem auf Männer oder Frauen, die Gefallen am eigenen Partner finden. Eifersucht bedeutet Angst: Angst, einer Konkurrentin oder einem Konkurrenten zu unterliegen, am Arbeitsplatz ebenso wie in einer Beziehung. Angst, eine Position zu verlieren, einen Freund oder einen Partner.
Eifersucht in einer Beziehung kann positiv sein. Etwa wenn man dadurch spürt, wie viel einem der andere bedeutet. Eifersucht kann aber auch zerstörerisch sein, vor allem dann, wenn sie dazu führt, den anderen zu kontrollieren, stets Lügen oder Hintergedanken zu wittern, nach Fehltritten zu suchen, die Freiheit des Partners einzuschränken. Eifersucht ist meist im Unterbewusstsein verwurzelt, hat ihren Ursprung also in früheren Erfahrungen, etwa in einer früheren Beziehung oder wenn man sich als Kind nicht genug von den Eltern geliebt oder durch Geschwister zurückgesetzt fühlte. Mangelndes Selbstvertrauen schafft Raum für Eifersucht, weil man meint, beim Vergleich mit anderen schlechter abzuschneiden. Eifersucht lässt sich besiegen, wenn man seine eigenen Verhaltensmuster durchschaut. Hypnose ist ein mögliches Mittel, das Gefühl und seine Wurzeln im Unterbewusstsein aufzuspüren und zu verändern. Wenige Sitzungen sind dafür häufig bereits ausreichend. Mein Tipp: Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Stärken.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am:18.01.2014
Service-Tipps des Tages
KOLUMNE: COACHING
VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH
Hatte die Freundin das dickere Weihnachtsgeschenk? Kinder sagen es ganz offen, sie vergleichen jeden Tag. Wer darf länger aufbleiben, wer darf was im
Fernsehen gucken, wer macht welchen Urlaub? Aber natürlich sind auch Erwachsene nicht frei von diesem Gefühl. Hat der Nachbar ein teureres Auto, hat die Frau dort die bessere Figur? Neid ist ein uraltes Gefühl.
Man neidet einem anderen den Erfolg, das Geld, das Charisma – also Besitz ebenso wie berufliches Fortkommen oder Charaktereigenschaften. Um damit richtig umzugehen, muss man die Wurzeln des Gefühls kennen. Neid oder Missgunst hängen meist mit eigenem Mangel oder eigener Unzufriedenheit zusammen. Das kann eine materielle Unzufriedenheit sein, aber auch eine ideelle. Die Ursache liegt nicht beim anderen, sondern bei einem selbst. Kinder müssen ihre Stellung in einer Gruppe erst noch finden, deshalb ist der Vergleich für sie jeden Tag so wichtig. Erwachsene suchen auch die richtige Stellung in ihrer Gruppe, sei es in der Familie oder im Beruf.
Sie können Neid als eine positive Triebfeder nutzen: Statt unzufrieden oder zornig zu sein, können sie Neid als Anreiz sehen, etwas ähnliches zu erreichen. Nicht nur materiell: Auch positive Eigenschaften anderer kann man sich zum Vorbild nehmen. Wenn Sie versuchen, sich weiterzuentwickeln und an Ihren Zielen zu arbeiten, kann Neid durchaus produktiv sein. Es ist jedoch wichtig, nicht von Neid zerfressen zu sein. Wer dieses Gefühl nicht konstruktiv in den Griff bekommt, kann sich professionelle Unterstützung holen, sonst schaden Sie sich selbst am meisten. Bleiben Sie gelassen und hinter fragen Sie Ihr Gefühl. Wenn Sie Ihre Stolper- steine besser kennen und sie „bearbeiten“, können Sie glücklicher und zufriedener durchs Leben gehen.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 04.01.2014
Service-Tipps des Tages
KOLUMNE: COACHING
VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH