Besinnlich soll er sein, der Advent. Auch wer nicht gläubig ist, möchte in dieser Zeit zur Ruhe kommen. Möchte das Jahr ausklingen lassen, sich in der kalten Jahreszeit am Kamin oder am Glühwein wärmen, Freunde oder Familie treffen. Doch dann werden die Wochen vor Weihnachten doch wieder vollgepackt mit Terminen. Alles mögliche soll noch erledigt werden, im Beruf ebenso wie Zuhause. Dazu kommen die klassischen Verpflichtungen: Weihnachtsfeier am Arbeitsplatz und im Verein, Glühweintrinken oder Gänseessen mit Freunden, Geschenke kaufen, dekorieren, Menüs planen und so fort. Allem will man gerecht werden, niemandem mit einer Absage auf die Füße treten.
Das kann gelingen, aber erholsam ist es nicht. Wer den Advent genießen will, muss aus der Terminhast heraustreten. Besinnlichkeit stellt sich nur ohne Zeitdruck ein. Wer nur einen Termin hat statt drei an einem Adventssamstag, kann sich viel eher auf das Wesentliche konzentrieren. Einladungen abzulehnen fällt jedoch vielen schwer. Man könnte als egoistisch gelten, als Sonderling, man könnte andere enttäuschen oder etwas verpassen. Dabei ist das Nein-Sagen ein wichtiger Schutz vor Überlastung. Allerdings wird uns das Nein-Sagen schon von klein auf schwer gemacht. Jedes Kind lernt, dass eine Anpassung eher die elterliche Zuneigung sichert als Widerstand. Daraus entstehen Wertvorstellungen, die das spätere Leben prägen. Doch die Ausbildung des eigenen Willens ist ganz entscheidend für die Persönlichkeit – in der Trotzphase genauso wie in der Pubertät. Deshalb sollten Eltern ein kindliches „Nein“ nicht stets abbügeln, sondern auch nach den Gründen fragen. Der Trost: Nein-Sagen ist auch später lernbar. Ein Coach kann Sie unterstützen, die richtigen Prioritäten zu setzen, die Gründe für bisheriges Ja-Sagen zu analysieren, konstruktiv nein zu sagen und Gelassenheit auch in der Körpersprache auszustrahlen.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 13. Dezember 2013
Vieles, was wir uns wünschen, hat nichts mit Geld zu tun. Wir wünschen uns Selbstbewusstsein, Ausstrahlung, Erfolg bei einer Bewerbung, vielleicht eine andere Figur. Das kann man nicht kaufen, aber erlernen. Der Schlüssel dafür sind positive Glaubenssätze. Jeder Mensch kann sich ein wenig neu programmieren. Das Ziel wird formuliert und visualisiert, und dann regelmäßig ausgesprochen. Eine gute Zeit dafür ist die Phase vor dem Einschlafen und vor dem Aufstehen. Das ist kein Hokuspokus, sondern hat einen wissenschaftlichen Hintergrund.
Die Psychotherapie macht sich Erkenntnisse aus der Biologie zunutze. Die Epigenetik hat vor wenigen Jahren die Vorstellung vom menschlichen Genom grundlegend verändert. Heute weiß man, dass nicht allein die gut 25.000 definierten Gene den Menschen ausmachen, und dass Gene an- und ausgeschaltet sein können. Psychische Erlebnisse können Gene neu regulieren. Diese epigenetische Modifikation kann Ängste oder Posttraumatische Belastungsstörungen begünstigen – oder vielleicht auch verhindern. Was sich im Kopf verändert, kann also Auswirkungen auf die Gene haben. Im Positiven bedeutet das: Negative Glaubenssätze oder Programmierungen aus der Kindheit lassen sich verändern. Statt stets gefangen zu sein in dem Glauben, man schaffe es sowieso nicht (die Bewerbung, das Abnehmen), motiviert man sich zu positiven Sätzen. Das verändert dann die eigene Körpersprache und damit die Ausstrahlung und somit auch die Reaktion des Umfeldes. Ein altes chinesisches Sprichwort drückt es so aus: „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten. Achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im Dezember 2013
Was darf das Kind im Fernsehen schauen? Wie lange darf es vor dem Computer sitzen? Wie viele Süßigkeiten darf es essen? Darüber sind teilweise nicht nur Elternpaare uneins. Manchmal geht der Streit über Generationen hinweg, wenn die Schwiegereltern da ganz anderer Meinung sind. Ein Elternteil des betreffenden Kindes ist dann gezwungen, sich auf die Seite des Ehepartners oder auf die Seite der eigenen Eltern zu stellen. Ein klassischer Familienkonflikt, der sich auch an anderen Fragen entzünden kann, an Besuchszeiten, Arbeitsteilung, Immobilien oder der Wertung von Feierlichkeiten. Oft ist die Kommunikation schiefgelaufen und festgefahren, Emotionen stehen einer Einigung im Weg. In solchen Fällen kann eine Familienmediation eine Lösung sein. Das ist keine Therapie, sondern eine Art Vermittlung, eine Streitschlichtung in Ehe- und Familiensachen. Ziel ist es, einvernehmliche Lösungen zu finden ohne Verlierer. Eine Mediation ist freiwillig. Beteiligte können so mit Hilfe einer neutralen Person Konflikte lösen und Entscheidungen entwickeln – und zwar selbstverantwortlich und selbstbestimmt. Das ist auch bei Scheidungen möglich.
Entscheidend ist die Rolle des Mediators, des neutralen Dritten. Er tritt vermittelnd zwischen die Konfliktparteien, übersetzt die Sichtweisen und Argumente des einen Betroffenen für den anderen. Ein Mediator sollte auch auf eine gerechte Aufteilung der Äußerungen achten – wer wie lange spricht und wer wie viel von sich preisgibt. Voraussetzung für ein Gelingen ist die positive Bereitschaft der Betroffenen, sich an einen Tisch zu setzen und Fairness walten zu lassen. So können Modelle und Absprachen entwickelt und am Ende verbindlich beschlossen werden, mit einem richtigen Vertrag, den alle Parteien unterschreiben. Die Vereinbarung kann auf Wunsch auch notariell beurkundet werden. Die Dauer einer Mediation ist fall-abhängig, abgerechnet wird meist nach Stundensätzen. Den Honorarsatz sollte man vor Beginn klären.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 13. November 2013
Supervision ist als Form der Beratung speziell auf das Arbeits- und Berufsleben zugeschnitten. Sie bietet eine Unterstützung bei der Bewältigung beruflicher Aufgaben und Konflikte. Darüber hinaus ermöglicht die Supervision, beruflichen Zielen ein Stück näher zukommen und das eigene Handeln im täglichen beruflichen Umfeld zu reflektieren. Das ist nicht mehr nur auf pflegerische oder soziale Berufe beschränkt, es profitieren immer mehr Führungskräfte von einer Supervision. Dabei können Veränderungsprozesse und Weiterentwicklungen angestoßen und Wege geöffnet werden für beruflichen Erfolg und für ein konfliktfreieres miteinander. Es geht auch um eine Verbesserung der Lebensqualität. Denn am Arbeitsplatz zufrieden zu sein heißt auch, die größte Zeit des Tages mit positiven statt mit negativen Gefühlen zu verbinden.
Bei einer Supervision gilt es herausfinden, welche psychologischen Faktoren im Arbeitsumfeld wirksam sind. Wie ist die Beziehungsdynamik unter den Kollegen, wer nimmt im Team welche Rolle ein, was kann Atmosphäre und Kommunikation verbessern? Welche Vorurteile oder Erwartungen hat der Einzelne im Team? Widersprechen sich viel- leicht offizielle und inoffizielle Regeln? Das aus einer anderen Perspektive zu betrachten, bietet Teilnehmern einer Supervision ganz neue Erkenntnisse.
Es gibt unterschiedliche Formen der Supervision. Eine einzelne Person kann dieses Verfahren in Anspruch nehmen oder ein ganzes Team. Oder man bespricht nur einen bestimmten schwierigen Fall (Fallsupervision). Es kann auch geklärt werden: Wieso bekomme ich den Auftrag nicht? Was hätte ich tun müssen, um den Auftrag zu erhalten? Da mehr als die Hälfte der Kommunikation über Stimme und Körpersprache vermittelt werden, kann auch dies verbessert werden. Supervision ist immer individuell. die vorhandenen Energieblockaden nach und nach gelöst. Mehr als zehn Punkte werden sanft beklopft, im Gesicht, auf der Hand bis zum Bauchnabel. Später nur noch zwei. Dabei wird stets das Problem ausgesprochen, was sich in der Regel rasant schnell verändert, da auf diese Weise das Unterbewusstsein angesprochen wird. Wenn die Blockaden gelöst sind, kann die Energie wieder frei fließen und dadurch ein freieres Leben geführt werden.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am 09.11.2013
Service-Tipps des Tages
KOLUMNE: COACHING
VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH
Trennkost, FdH, Blitzdiät – haben Sie alles schon versucht? Und trotzdem das Wunschgewicht nicht erreicht oder nicht lange gehalten? Dann schlagen Sie andere Wege ein. Ja, abnehmen beginnt im Kopf. Sie müssen es wollen, aber das reicht häufig nicht. Deshalb gibt es so viele Diät-Geschädigte, die vom Jojo-Efekt gebeutelt sind. Um den Diät-Teufelskreis zu durchbrechen, müssen Sie verstehen lernen, was wirklich hinter einem problematischen Essverhalten steckt. Bei Heißhunger Attacken setzt der Kopf aus, es ist häufig kein Essen mit Genuss, keine Konzentration auf gutes Essen, sondern eine Art Völlerei und eine Form der Kompensation. Dahinter können verschiedene Ursachen stecken: Nervosität, Stress, ungelöste Konflikte oder auch Langeweile. Manchmal belohnen wir uns mit reichhaltiger und oder ungesunder Nahrung. Wer zu viel isst, versucht also, andere Probleme auszugleichen. Das geschieht jedoch meist unterbewusst. Um diese Abfolgen zu ändern, müssen Sie in Ihr Inneres eintauchen. Mit der Meridian Energie Technik oder mit Hypnose können Sie lernen, die Mechanismen des Unterbewusstseins zu identifizieren und zu verändern. Hypnose ist ein wissenschaftlich bestätigtes Verfahren, das auch Unterstützung beim Abnehmen bietet. So wird es möglich, süßen Versuchungen oder Heißhunger Attacken zu widerstehen und falsche Essgewohnheiten abzulegen.
Verankern Sie in Ihrem Bewusstsein das Ziel, wie viel Sie abnehmen wollen und in welcher Zeit. Achten Sie darauf, dass die Ziele realistisch sind. Befassen Sie sich mit der Herkunft, Herstellung und Zutatenlisten ihrer Nahrungsmitteln, damit Sie bewusst Gutes auswählen können. Vor allem: Finden Sie heraus, was Sie glücklich macht und was Sie unter Druck setzt. Versuchen Sie, das zu fördern, was Sie stärkt und lächeln lässt, am Arbeitsplatz genauso wie Zuhause. Damit Sie dauerhaft mit Genuss und Leichtigkeit durchs Leben gehen. Mit den genannten Methoden, können Sie es sich etwas leichter machen.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im November 2013
In unserer Gesellschaft wird viel gestritten, viele Konflikte landen früher oder später vor Gericht. Gegenstand der Unstimmigkeiten können sehr unterschiedlich sein, angefangen von Unsinnigkeiten in Erziehungsfragen zwischen den Eltern und den Grosseltern bezüglich der Enkelkinder bis hin zu Scheidungsverfahren und nicht zu letzt bei beruflichen Auseinandersetzungen. Wenn diese Angelegenheiten vor Gericht landen, entscheidet irgendwann ein Richter über die Sachlage und auch die Schuldfrage wird geklärt. Es bereitet vielen Menschen Sorge, wenn Sie das Zepter vor Gericht aus der Hand geben müssen und der Richter eine Entscheidung treffen wird, wo zuvor keine friedliche Einigung möglich war. Wem diese Prozedur widerstrebt, hat die Möglichkeit einen Mediator einzuschalten, aber auch nur, wenn alle Streitenden damit einverstanden sind. Mediation bedeutet vermitteln dazwischen treten. Ein Mediator verhält sich immer Neutralität und ist den Parteien dabei behilflich eine befriedigende Lösung des Konfliktes zu erzielen.
Alle Seiten tragen in diesem Prozess Eigenverantwortung und sind aktiv bei der Lösung des Konflikts beteiligt. Jeder hat zu jeder Zeit die Möglichkeit bedenken und Befürchtungen zu äussern und weitere Lösungen vorzuschlagen.
Mediation ist keine Therapie, dennoch fliessen zur Lösung des Konflikts, Elemente der System Therapie, der Klientenzentrierten Gesprächsführung und der Kommunikation Wissenschaft mit ein. Ein Mediator hat zusätzlich darauf zu achten, dass Höflichkeitsregeln eingehalten werden und ein Gleichgewicht in der Redezeit und in der eingebrachten Offenheit besteht.
Mediation ist für die Menschen geeignet, die ein eigene, friedliche und individuelle Lösung wünschen und den Rechtsweg vermeiden möchten.
Alle Seiten tragen in diesem Prozess Eigenverantwortung und sind aktiv bei der Lösung des Konflikts beteiligt. Jeder hat zu jeder Zeit die Möglichkeit bedenken und Befürchtungen zu äussern und weitere Lösungen vorzuschlagen.
Mediation ist keine Therapie, dennoch fliessen zur Lösung des Konflikts, Elemente der System Therapie, der Klientenzentrierten Gesprächsführung und der Kommunikation Wissenschaft mit ein. Ein Mediator hat zusätzlich darauf zu achten, dass Höflichkeitsregeln eingehalten werden und ein Gleichgewicht in der Redezeit und in der eingebrachten Offenheit besteht.
Mediation ist für die Menschen geeignet, die ein eigene, friedliche und individuelle Lösung wünschen und den Rechtsweg vermeiden möchten.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im November 2013
Ängste, Ärger, Sucht: Belastende Gefühle können unser Leben sehr einschränken. Es kann die Sucht nach Süßigkeiten oder die Angst sein, vor anderen zu sprechen. Es gibt viele Varianten, die negative Emotionen entstehen lassen, wodurch der Energiefluss in den Meridianen, die Energiekanäle des Körpers, gestört ist. Dies geschieht in der Regel durch nicht aufgearbeitete negative Situationen in unserem Leben. Eine Methode aus der Energetischen Psychologie nutzt dieses Wissen und verbindet es mit Erkenntnissen der modernen Hirnforschung, um solche Blockaden schonend zu lösen.
MET, die Meridian-Energie-Technik, ist ein sanftes Mittel, das in Kursen erlernbar ist. Kleinere Probleme können dann selbstständig gelöst werden, schwerwiegendere bedürfen der professionellen Begleitung. Entwickelt wurde die Methode in den 60er Jahren von dem US-Psychologen Roger Callahan. Er nannte sie „Through-Field-Technique“ (TFT), daraus entwickelte sich die „Emotionale Freiheitstechnik (EFT). MET ist die deutsche Variante, entwickelt von dem Psychologen Rainer Franke. Allen liegt die Auffassung zugrunde, dass negative Emotionen zu einer Störung des körperimmanenten Energiesystems führen.
Die Technik funktioniert ganzheitlich. Bei einer Behandlung wird zunächst das konkrete Problem benannt. Durch das sanfte Beklopfen bestimmter Akupunkturpunkte werden die vorhandenen Energieblockaden nach und nach gelöst. Mehr als zehn Punkte werden sanft beklopft, im Gesicht, auf der Hand bis zum Bauchnabel. Später nur noch zwei. Dabei wird stets das Problem ausgesprochen, was sich in der Regel rasant schnell verändert, da auf diese Weise das Unterbewusstsein angesprochen wird. Wenn die Blockaden gelöst sind, kann die Energie wieder frei fließen und dadurch ein freieres Leben geführt werden.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 26.10.2013
Service-Tipps des Tages
KOLUMNE: COACHING
VON ERIKA THIEME SYSTEMTHERAPEUTIN UND COACH
Hypnose wird in allen Teilen der Welt praktiziert und übt auf viele Menschen eine gewisse Faszination aus. Es handelt sich dabei um eine Art Trance, einen ganz natürlichen Zustand. Im Durchschnitt begeben wir uns alle zwei Stunden für ca. fünf Minuten in diesen Entspannungszustand. Die Trancezustände können leicht, mittel und tief sein. Um langanhaltende Verhaltensänderungen zu erzielen, sollte der Klient während einer Hypnosesitzung ansprechbar sein und alles mitbekommen. Auf diese Art kann der Hypnotiseur mit dem Unterbewusstsein und dem Bewusstsein des Klienten kommunizieren und die besten Resultate erzielen. Es gibt aber auch tiefe Entspannungszustände, nach denen Sie das Gefühl haben, kurz weggenickt zu sein.
Die Hypnose kann auf vielen Gebieten sehr hilfreich sein. Beispielsweise bei einer Gewichtsreduktion, um sich gesund und Kalorien bewusst zu ernähren, aber auch bei Lampenfieber, Redeangst und vielen anderen Problemen. Eine Trance kann Heilungsprozesse anstoßen oder nur zur Entspannung angewandt werden. Sie wird in der Zahnmedizin auch zur Schmerzreduktion eingesetzt. Mit der Hypnose können also ganz unterschiedliche Prozesse und Hirnregionen in Gang gesetzt werden. Diese Regionen können aktiviert werden, auch wenn sie inaktiv sind. Dadurch können Veränderungsprozesse eingeleitet werden. Eine Hypnose kann noch ca. 48 Stunden nachwirken. Es gibt allerdings Kontraindikationen: Bei Depressionen, schweren psychischen Erkrankungen, bei Epilepsie, Schizophrenie oder bei einer geistigen Behinderung sollte eine Hypnose nicht angewandt werden. Fachkompetenz und Vertrauen sind in diesem Bereich sehr wichtig. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, ob Sie mit einem Hypnotiseur zusammenarbeiten können.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 14. Oktober 2013
Coaching kommt ursprünglich aus dem Sport und bedeutet „betreuen, trainieren“. Seit den achtziger Jahren findet Coaching auch Anwendung in der Personalentwicklung, vorrangig für Führungskräfte. Einen Coach zu konsultieren kommt in unserer Gesellschaft immer mehr in Mode. Was sehr gut ist, denn es geht dabei keinesfalls nur um kühle Effizienz, sondern auch um Emotionen. „Coach“ bedeutet auch Kutsche, er sollte die Menschen zu ihren individuellen Zielen führen und begleiten. In Deutschland gibt es etwa 5000 professionelle Coaching-Anbieter. Da der Begriff nicht geschützt ist und es keine staatlich anerkannte Ausbildung gibt, tummeln sich recht viele fragwürdige Anbieter in diesem Bereich. Ein Coach sollte ordentliche Geschäftsräume betreiben, seine Leistungsnachweise offenlegen und unvoreingenommen und ergebnisoffen arbeiten. Grundsätzlich ist ein Bauchgefühl wichtig: Zwischen dem Coach und dem Kunden muss die Chemie stimmen. Ohne Vertrauen kann in diesem Bereich nur sehr wenig erreicht werden. Die Anzahl der Qualifikationen und die Tiefe und Breite der Ausbildungen geben Auskunft. Methoden bei ihren Begründern selbst erlernt zu haben, ist ein Qualitätsmerkmal, ebenso ein Besuch anerkannter Institute. Bei einer Familientherapie steht der Zusatz „systemisch“ für eine fundierte Basis, bei Hypnose hebt eine „internationale Anerkennung“ den Anbieter positiv hervor.
Um menschliche und finanzielle Schäden zu vermeiden, sollte ein Coach einen Klienten an andere Kollegen weiterempfehlen, wenn er nicht weiterkommt. Und er sollte die Grenzen seiner Therapieformen kennen: Wie in der Medizin gibt es auch hier Kontraindikationen. Eine Hypnose etwa sollte nicht angewendet werden bei Menschen mit Depressionen oder Psychosen.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 2. September 2013
Ehrgeiz und Stress liegen im Berufsleben dicht beieinander. Zwischen Einzelkämpfertum und Gruppendynamik, Herdentrieb und Alphatieren muss man jeden Tag zurechtkommen, sich positionieren und sich präsentieren. Der Druck in der Arbeitswelt nimmt ständig zu. Wer beruflich erfolgreicher sein möchte oder in einer Krise steckt, kann Hilfe in Anspruch nehmen. Coaching ist dabei eine Art Training, eine zielorientierte Hilfestellung. Diese anzunehmen, gilt heutzutage nicht mehr als Makel, sondern als effiziente Maßnahme im Geschäftsleben. Ein Coach hilft dabei, Krisen zu bewältigen, das Selbstmanagement zu fördern und Ziele zu erreichen. Entscheidend ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Ein Coach gibt keinen Weg vor, sondern hört zu und leitet den Klienten durch gezieltes Fragen und einsetzen bestimmter Methoden, seinen eigenen Weg. Das Hauptanliegen besteht darin, durch Blockaden Lösung, Feedback, Training, eigen Analyse, neuer Zielsetzung und Beratung den Klienten in die Lage zu versetzen, sich selbst zu organisieren und das erwünschte Verhalten zu erlangen. Die Arbeit umfasst die Schritte der autonomen Zielsetzung, der selbstständigen Planung und Organisation bis hin zur eigenen Ergebnis- und Fortschrittskontrolle. Jeder kann also lernen zu überprüfen, ob man seine selbst gesetzten Ziele auch wirklich umgesetzt hat.
Viele Berufstätige Menschen plagen sich mit folgenden Fragen: Wie komme ich aus einer Sackgasse heraus oder in der Kollegenschaft besser zurecht? Wie trete ich selbstbewusster auf? Wie kann ich erfolgreicher werden?
Wir alle sind durch unsere Kindheit geprägt und haben unterschiedliche Muster, welche auch im Berufsleben sichtbar werden. Hinderliche Muster gilt es zu durchbrechen um Platz für neues und wünschenswerteres Verhalten zu machen.
Daher sollten einem Coach verschiedene Methoden zur Verfügung stehen um Anleitung zur Blockaden Lösung zu geben und genügend Handwerkszeug besitzen um den Klienten zu seinem Ziel zu bringen. Denn Erfolg beginnt im Kopf, Misserfolg auch! Aus diesem Grund ist die Blockaden Lösung so wichtig! Sehe ich etwas als Bedrohung oder als Herausforderung? Glaube ich selbst an meinen Erfolg oder nicht? Nach Beseitigung negativer und hinderlichen Gedanken und Muster kann durch Mentales Training eine Art neu Programmierung stattfinden. Was ursprünglich als unabänderlich angesehen wurde, kann überprüft und überwunden werden. Offenheit ist dafür nötig, ein Blick ins Unterbewusstsein. Vorhandene Fähigkeiten können gestärkt oder erweitert werden, so das dem eigenen Ziel nichts mehr im Wege steht.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung im September 2013
Wenn am Mittwoch das neue Schuljahr beginnt, steigt bei Eltern und Schülern die Anspannung. Nach sechseinhalb Wochen wieder früh aufstehen, pünktlich das Haus verlassen, nachmittags die Hausaufgaben erledigen, bevor die Musikschule beginnt oder das Sporttraining. Aber nicht nur zeitlich stehen Eltern und Schüler unter Druck. Es geht ja auch um Leistung, um Erwartungen. Möchten Sie, dass Ihr Kind gute Noten mit nach Hause bringt? Möchten Sie, dass Ihr Kind erfolgreich ist in der Schule? Wenn Sie dies mit einem klaren Ja beantworten, es aber bisher nicht so gelaufen ist, kann ich Ihnen Hilfestellungen mit auf den Weg geben.
- 1) Seien Sie selbst ein gutes Vorbild. Kinder lernen durch Beobachtung. Wenn Eltern selbst diszipliniert sind, positiv an Arbeit herangehen und auch Herausforderungen annehmen und bewältigen, dann geben sie Kindern ein gutes Beispiel.
- 2) Sagen Sie Ihrem Kind, was Sie von ihm wünschen oder erwarten, aber formulieren Sie positiv. Raten Sie Ihrem Kind vor einer Klassenarbeit nicht: „Versuche möglichst wenig Fehler zu machen.“ So fokussiert sich Ihr Kind unterbewusst auf das Wort Fehler. Das Wort „versuchen“ zeigt zudem, dass Sie unsicher sind, ob Ihr Kind diese Leistung wirklich bringen kann. Sagen Sie besser: „Schatz, mach alles richtig!“
- 3) Machen Sie Ihrem Kind Mut und glauben Sie an seine Fähigkeiten. Sagen Sie Ihrem Kind häufiger: „Das schaffst Du schon“ oder „Du bist klasse“. Lob und Anerkennung stärken Ihr Kind, das haben Sie als Eltern sicher selbst auch so erlebt.
- 4) Zeigen Sie Ihrem Kind Wege auf, wie es seine Ziele erreichen kann. Sagen Sie nicht nur „Du musst lernen“, sondern zeigen Sie Ihm, wie man effektiv lernen kann. Wenn Sie unsicher sind, wie das geht, holen Sie sich fachliche Unterstützung.
- 5) Bleiben Sie gelassen. Das Leben zeigt immer wieder, dass nicht nur gute Schüler im Leben erfolgreich sind. Und bedenken Sie: Druck erzeugt meistens gegen Druck.
Erschienen in der Westdeutschen Zeitung am: 30. August 2013